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Derzeit überarbeitet das RP Karlsruhe die Planungsunterlagen. Nach rund acht Jahren Planung schaltet es nun endlich einen Baumgutachter ein. Dieser soll prüfen, welche Bäume bei einer durchgehenden statisch wirksamen Spundwand erhalten werden können. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass 90 Prozent der Bäume bewahrt werden können – was laut dem von der Stadt Mannheim beauftragen Fachgutachten des Deichexperten Dr. Ronald Haselsteiner möglich ist.
Außerdem werden von November 2024 bis voraussichtlich April 2025 Bohrungen am Damm in größerer Tiefe durchgeführt. Darüber hinaus will das RP mit einem hydraulischen Modell berechnen (lassen), inwieweit der Rhein bei einem Extremhochwasser die Dammkrone übersteigen würde. Auch wird ein Grundwassermodell erstellt, was längst hätte erfolgen sollen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Newsletter vom 04.11.2024.
In einem am 3. Mai veröffentlichten Urteil hat der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg (BW) auch das letzte Argument des Landes BW für die geplanten Abholzungen am Rheindamm entkräftet: Bei einer Spundwandlösung müssen Einsatzkräfte eventuelle Schäden am Damm nach Auffassung des Gerichts nicht sofort beheben. Sie können damit warten, bis das Hochwasser und der (von den Planern heraufbeschworene gleichzeitige) Sturm zurückgegangen sind, ohne dem Risiko umstürzender Bäume ausgesetzt zu sein (mehr dazu im Newsletter vom 03.05.2024).
Angesichts des „weltweiten Klimawandels“ will das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe das „Einbringen einer statisch selbsttragenden Spundwand in Verbindung mit einem Dammverteidigungsweg“ prüfen. Dies teilte die Behörde in einer Pressemitteilung am 23.01.2024 mit. Dass die Planer an der Dammverteidigung festhalten, ist kein gutes Zeichen (mehr dazu im Newsletter vom 23.01.2024).
Zuvor hatte die Stadt Mannheim das RP Karlsruhe aufgefordert, eine statisch selbsttragende Spundwand als Sanierungsalternative eingehend zu prüfen. Wie die Stadt am 10.01.2024 in einer Pressemitteilung bekannt gegeben hat, fordert sie detailliertere Unterlagen zur selbsttragenden Spundwand. Diese Sanierungsalternative habe das RP bisher nicht ausreichend betrachtet.
Oberbürgermeister (OB) Christian Specht hatte schon beim Neujahrsempfang der Stadt am 06.01.2024 eine mögliche Anpassung der Planungen zur Rheindammsanierung angedeutet. „Ich bin zuversichtlich, dass bereits in den nächsten Wochen das Planfeststellungsverfahren in diese Richtung modifiziert wird“, so der OB.
Möglicherweise trägt das VGH-Urteil vom 01.12.2023 zu einem Polder bei Rheinstetten dazu bei, dass das RP endlich eine statisch wirksame Spundwand plant - und dabei hoffentlich auf den Kahlschlag unseres Rheindamms verzichtet (mehr dazu im Newsletter vom 31.12.2023).
Unsere Initiative kämpft weiterhin dafür, dass tatsächlich rund 90 Prozent der Bäume AUF und AM Damm erhalten werden - so wie im Lösungsvorschlag des Deichexperten Dr. Ronald Haselsteiner, dem von der Stadt beauftragten Fachgutachter, vorgesehen.
Mitstreiter unserer Initiative Waldpark beim Flyer-Verteilen anlässlich des Neujahrsempfangs 2024 der Stadt Mannheim
Am 6. Dezember sprachen wir mit OB Christian Specht persönlich: Wie er im Interview mit unserer Initiative im Mai (siehe unten) angekündigt hatte , habe er in Sachen Rheindamm gleich nach seinem Amtsantritt die Gespräche mit dem RP Karlsruhe aufgenommen. Die Stadt und das RP seien weiterhin im Dialog. Sonst können wir von diesem Austausch nichts Neues berichten.
Zum Stand der Dinge hatte sich offiziell (nach unserem Kenntnisstand) zuletzt Prof. Dr. Diana Pretzell, Erste Bürgermeisterin und Umweltdezernentin, am 16. September bei ihrer Festrede zum 25-jährigen Bestehen des Umweltforums Mannheim geäußert: Die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen. Es gehe noch um einige „kleine Fragen", die die Stadt Mannheim mit dem RP klären müsse. Deshalb gehen wir auch aktuell davon aus, dass wir erst 2024 den nächsten Schritt machen können" , so Pretzell. Was „der nächste Schritt" konkret bedeutet, führte sie nicht aus: der Erörterungstermin - oder gar die Offenlage überarbeiteter Planungsunterlagen?
In der Phase des Wahlkampfs hatten wir Christian Specht Folgendes gefragt:
Was Christian Specht geantwortet hat, erfahren Sie in dem Video:
Bis zum Ende der Einwendungsfrist am 19. Januar 2023 gingen insgesamt 5.468 Einwendungen gegen den naturschädigenden Plan zur Rheindammsanierung beim Technischen Rathaus Mannheim ein. Die Stadt Mannheim, mehrere Umwelt- und Naturschutzvereine und -verbände, darunter auch unsere Initiative, lehnen das Vorhaben in der geplanten Form ab. Damit sind die Bäume im Waldpark aber noch längst nicht gerettet.
Wir haben uns für unsere Einwendungen Unterstützung von der renommierten Hamburger Kanzlei Günther geholt. Roda Verheyen - laut Nachrichtenmagazin Spiegel die bekannteste Umweltrechtsanwältin Deuschlands - vertritt zusammen mit ihrem Kollegen André Horenburg unsere Initiative Waldpark. „Die Planung des RP Karlsruhe ist so nicht genehmigungsfähig. Sie verstößt gegen absolute Vorschriften des Naturschutzrechts", sagt die Juristin, die 2021 vor dem Bundesverfassungsgericht das historische Urteil zum deutschen Klimaschutzgesetz erreichte. Mehr dazu in unserer Pressemitteilung vom 17.01.2023.
In ihrem Einwendungsschreiben rügen die beiden Anwälte insbesondere, dass das RP Karlsruhe Varianten, die es hätte prüfen müssen, frühzeitig ausgeschlossen hat. Sehr lesenswert ist dazu das Interview mit André Horenburg „Alternativen nicht ausreichend in den Blick genommen“ vom 14.02.2023 (© Stefanie Ball, Christoph Blüthner, Mannheimer Morgen).
Am 17.01.2023 haben wir unsere Einwendungen an Umweltbürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell übergeben - gemeinsam mit anderen Vereinen und Verbänden, darunter auch NABU und BUND.
Am selben Tag wurde in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik und des Ausschusses für Technische Betriebe die
Einwendung der Stadt Mannheim (in ihrer Rolle als Trägerin öffentlicher Belange) gegen die Planung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Rheindammsanierung beschlossen. Hier die
Pressemitteilung der Stadt vom 17.01.2023. Die Debatte kann auf dem Videokanal der Stadt unter
www.mannheim-videos.de angesehen werden.
Das Einwendungsschreiben der Stadt ist unerwartet eindeutig. Die Stadt Mannheim sieht sich in ihren subjektiv-öffentlichen Rechten von dem vorgelegten Plan des RP verletzt:
Die Stadt fordert daher eine Anpassung des Plans:
„Das angehängte 'Fachgutachten zu Möglichkeiten der Eingriffsminimierung im Rahmen des Planfeststellungsverfahren zur Ertüchtigung des Rheindamms RHWD XXXIX im Bereich Mannheim“ von Dr. Ing. Ronald Haselsteiner vom 07.11.2022 zeigt auf, dass der Eingriff der vorgesehenen Planung nicht alternativlos ist und durch die im Fachgutachten vorgeschlagene Alternative eines statischen Ersatzsystems auf der Dammkrone zusammen mit einem sachgerechten Deichkronenweg erheblich gemindert werden kann. Demgemäß ist die vorgelegte Planung aufgrund des Vorliegens eines gleich geeigneten, aber milderen Mittels nicht erforderlich und in Anbetracht der erheblichen Betroffenheit der Stadt Mannheim in ihrer vom kommunalen Selbstverwaltungsrecht geschützten Planungshoheit auch nicht angemessen/verhältnismäßig.
Eine Anpassung des vom RP vorgesehen Plans an die Ergebnisse des Fachgutachtens von Dr. Haselsteiner ist deshalb unerlässlich."
Bereits zuvor - in ihrer Sitzung am 13.12.2022 - beschlossen die Stadträte einstimmig eine Resolution zur Sanierung des Rheindamms. Darin sprechen sie sich für die Durchführung der Sanierungsvariante aus, die der Deichexperte Dr. Ronald Haselsteiner in seinem Fachgutachten vom 07.11.2022 aufzeigt.
Die Resolution schließt mit einem deutlichen Appell: „Vor diesem Hintergrund fordern die Stadträtinnen und Stadträte des Mannheimer Gemeinderates das Regierungspräsidium nachdrücklich auf, die Ergebnisse des Dammexperten Dr. Haselsteiner eingehend zu prüfen und die Sanierung in einer die Natur schonenden Weise mit einer durchgängigen selbsttragenden Spundwand im Planungsgebiet vorzusehen."
Hochwassersicherheit und weitgehender Baumerhalt: Das ist laut dem erfahrenen Wasserbau-Ingenieur Dr. Ronald Haselsteiner auch bei uns am Rheindamm in Mannheim möglich. Mit der Einbringung eines statischen Ersatzsystems in Form einer Spundwand ist dem renommierten Deichexperten zufolge auch keine Deichverteidigung mehr erforderlich - was das Regierungspräsidium Karlsruhe behauptet. Bis zu 90 Prozent der Bäume könnten voraussichtlich erhalten werden.
Haselsteiner hat sein Fachgutachten am 08.11.2022 in der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik und des Betriebsausschusses Technische Betriebe (AUTB) vorgestellt. Sein Gutachten und seine Präsentation sind hier abrufbar:
„Waldputztag“ im Waldpark am 09.03.2024 - organisiert vom Forstamt Mannheim: Mitglieder unserer Initiative haben auch mitgeholfen
21.09.2024, 10-13 Uhr, Käfertaler Wald (Anmeldung unter forstbehoerde@mannheim.de)
„Konferenz der Bäume" am 19.09.2021: Mitstreiter unserer Initiative verteilten Flyer, Info-Postkarten und Luftballons
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