Anders als andere Flussdämme ist der Rheindamm zwischen Neckarau und Lindenhof mehr als ein technisches Bauwerk. Er ist Teil des Mannheimer Waldparks. Hier zwischen Damm und Rhein findet sich einer der letzten intakten Auwälder Deutschlands. Die einzigartige Natur ist Lebensraum für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. So genießt der Waldpark den höchsten gesetzlichen Naturschutz.
Für die Mannheimerinnen und Mannheimer ist der Waldpark das wichtigste Naherholungsgebiet. Darüber hinaus ist er unverzichtbar für das Klima der Stadt. Zudem schützt der Waldpark vor Hochwasser, denn Auwaldbäume nehmen Wassermassen auf wie ein Schwamm.
Der kostbare Baumbestand auf und am Damm muss schon allein aus Naturschutzgründen bewahrt werden. Denn unser Waldpark im Süden Mannheims:
Die vom Land Baden-Württemberg geplanten Rodungen im Zuge der Rheindammsanierung bedeuten einen erheblichen Eingriff in Natur und Landschaft. Mehr noch: in besonders geschützte Natur und Landschaft. Das Land argumentiert, die Baumfällungen seien zulässig. Es gehe um die Sicherheit der Bevölkerung. Hochwasserschutz habe Vorrang vor Natur- und Artenschutz. Das ist grundsätzlich richtig.
Aber: Wenn das gleiche Hochwasserschutzniveau mit anderen Maßnahmen („zumutbaren Alternativen“) erreicht werden kann, die einen geringeren Eingriff in Natur und Landschaft bedeuten, sind diese zwingend umzusetzen. Das schreibt das Bundesnaturschutzgesetz vor. Und Fakt ist: Es gibt alternative technische Lösungen, die sogar einen besseren Hochwasserschutz sicherstellen und zugleich Natur und Landschaft schonen, also auch den Baumerhalt ermöglichen.