Newsletter vom 18.07.2022

18. Juli 2022

Kühle Orte, Super Wald-Doku, Tool für mehr Stadtgrün, Info-Stand beim Lanz-Park-Fest

Liebe Freundinnen und Freunde des Waldparks,


wir Mannheimerinnen und Mannheimer leben in der heißesten Großstadt Deutschlands. Aber wir haben auch großes Glück: wunderbare kühle Orte, zum Beispiel auf dem Rheindamm, wie eine Stadtkarte jetzt belegt. Durch die zunehmenden Hitzeextreme werden solche schattigen Plätze immer kostbarer.


Wenn Sie „Der wahre Wert des Waldes“ anschauen, schätzen Sie den Waldpark vielleicht noch viel mehr. Dieser großartige ARD-Beitrag veranschaulicht – sogar mit Preisschildern – warum uns die lebenswichtigen Leistungen des Waldes mehr wert sein müssen als allein dessen Holzpreis. Was wir alle für den Erhalt unseres wertvollen Waldparks tun können, darum geht es bei unserem Info-Stand beim Lanz-Park-Fest am 23. und 24. Juli.


Ein besonders herrlicher Schattenplatz am Bellenkrappen im Waldpark


Schützenswert: Kühle Orte auf dem Rheindamm

In Deutschland sterben infolge der Hitze jährlich Tausende Menschen. Für mindestens 9 Millionen – vor allem für alleinstehende Ältere und für Vorerkrankte – sind die extremen Temperaturen lebensbedrohlich, wie unter anderem Die Zeit am 14. Juli 2022 berichtete. In Mannheim könnten besonders viele durch die Hitze gefährdet sein oder sterben. Denn mit durchschnittlich mehr als 21 Tagen über 30 Grad sind wir bundesweit die heißeste Großstadt.


Unter Beteiligung der Bevölkerung hat die Stadtverwaltung nun eine digitale Karte mit kühlen Orten in Mannheim erstellt – darunter auch einige auf dem Rheindamm. Außerdem hat sie 2021 einen Hitzeaktionsplan beschlossen. Einer der Tipps darin lautet, einen schattigen Platz im Waldpark aufzusuchen. Solche Zufluchtsorte sind gerade für Menschen in den Quadraten von enormer Bedeutung, da sich die – am dichtesten bebaute deutsche – Innenstadt besonders stark aufheizt. Zugleich haben wir damit ein weiteres gutes Argument gegen den Erdbaudamm: Durch die enorme Lärm- und Schadstoffbelastung während der jahrelangen Bauarbeiten wäre es über lange Zeit vorbei mit der Erholung und Abkühlung in unserer grünen Oase.


Ganz abgesehen davon wären die schattenspendenden alten Baumriesen auf dem Rheindamm für immer verloren. Wie sehr sie uns fehlen würden, war am Wochenende deutlich zu spüren: bei einer Fahrradtour von Germersheim über Speyer nach Mannheim auf dem kilometerlangen – baumfreien – Rheinhauptdeich in praller Sonne. (Und dabei wurden laut Wetter-App gerade mal 26 Grad im Schatten gemessen.)


Rheinhauptdeich bei Altrip: Keine Bäume - pralle Sonne


Sehenswert: Hervorragende Wald-Doku

Wir können nicht zulassen, dass in der Klimakrise weiterhin ohne Not verantwortungslos Wälder zerstört werden. Unser Tipp: Nehmen Sie sich eine halbe Stunde Zeit für eine ausgesprochen gelungene Sendung der ARD. „Der wahre Wert der Bäume“ verdeutlicht, was der Wald außer Abkühlung noch für uns leistet: besonders für das Klima, für unsere Erholung, für den Artenschutz, für den Hochwasserschutz. Doch wir Menschen honorieren dies viel zu wenig. Vor allem nicht mit Geld, abgesehen vom Verkaufswert der Waldfläche und des Holzes – frei nach der Devise „Was nichts kostet, ist auch nichts wert“.


Lesenswert: Spiegel-Bericht über ein neues Tool „Stadtgrün wertschätzen“

Der Wert von Bäumen und Grünflächen – zum Beispiel für die Abkühlung von Städten – lässt sich seit neuestem mit einem digitalen Tool ermitteln. Das unter der Leitung des Instituts für Ökologische Wirtschaftsförderung (IÖW) entwickelte Instrument „Stadtgrün wertschätzen“ zeigt beispielsweise, dass sich durch neugepflanzte Stadtbäume die gefühlte Temperatur im Straßenraum um bis zu 10 Grad reduzieren lässt. Laut Umweltbundesamt eröffnet das Projekt Stadtgrün „die große Chance, bei Politik und Verwaltung das Bewusstsein zu schärfen, dass Stadtgrün viel mehr ist als ein Kostenfaktor im Kommunalhaushalt“. Wir werden bei Politik und Verwaltung der Stadt Mannheim nachfragen, ob dieses vielversprechende Onlinetool auch in Mannheim genutzt werden soll.


Sehr lesenswert ist dazu ein Interview in Spiegel Online vom 16. Juli. Was können wir als Bürgerinnen und Bürger für mehr Stadtgrün tun, fragte der Spiegel Prof. Dr. Jesko Hirschfeld von IÖW. Dazu der Umweltökonom: „Oder man kann sich in einer Bürgerinitiative engagieren, die […] gesunde alte Bäume vor einer Fällung bewahrt. Alte Bäume sind sehr schwer zu ersetzen. Bäume brauchen ein halbes Jahrhundert, bis sie sich voll entfaltet haben. So viel Zeit haben wir nicht mehr."



Einen Besuch wert: Unser Info-Stand beim Lanz-Park-Fest

Setzen Sie sich zusammen mit unserer Initiative ein! Beim diesjährigen Lanz-Park-Fest auf dem Lindenhof am 23. und 24. Juli, jeweils von 13 bis 18 Uhr, informieren wir insbesondere zum Thema Einwendungen – zumal voraussichtlich nach der Sommerpause die Einwendungsfrist beginnt.

Sie finden uns ganz in der Nähe der LanzKapelle am Info-Stand (siehe Lageplan Nr. 24), zusammen mit der Bürger-Interessen-Gemeinschaft (BIG) Lindenhof.


Herzliche Grüße



Sabine Jinschek    Michael Detmer

Initiative Waldpark Mannheim e.V.


24. März 2025
Breiter Weg für Schwerlaster, Bäume als „Randbedingung“
21. Februar 2025
Klarstellung: Kahlschlag ist nicht vom Tisch
18. Februar 2025
Der Kahlschlag ist noch längst nicht vom Tisch!
9. Februar 2025
Baumgutachter im Einsatz – Baumbestand dennoch bedroht
23. Januar 2025
Behördendenken, wenig Baumschutz, viel Müll
20. Januar 2025
Tausende Bäume sind längst nicht gerettet!
30. Dezember 2024
Betonblöcke, Blindgänger – und Warten auf den geänderten Bauantrag
4. November 2024
Baumgutachten, Bohrungen und weitere überfällige Untersuchungen
5. Juli 2024
Planungen dauern an, Bohrungen am Damm
Mehr anzeigen