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Newsletter vom 01.03.2022

1. März 2022

Antrag eingereicht, Forderungen an den OB zum Gutachten

Liebe Freundinnen und Freunde des Waldparks,


seit Freitag liegen der Stadt Mannheim die überarbeiteten Antragsunterlagen zur Rheindammsanierung aus Karlsruhe vor. Sehr bald könnte damit die Einwendungsfrist beginnen. Deshalb haben wir nochmals an Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz für eine rechtzeitige Veröffentlichung des Fachgutachtens zum möglichen Baumerhalt plädiert. Aktuell plant der Gutachter sogar in Rheinberg-Orsoy am hochgefährdeten Niederrhein eine baumerhaltende Spundwand-Lösung.


Wie geht es jetzt weiter?

Am 25. Februar 2022 hat das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe Änderungen und Ergänzungen zum Antrag vom 26.02.2021 an die Stadt Mannheim geliefert, wie aus Pressemitteilungen der Landesbehörde und der Stadt zu erfahren war. Die Stadt prüft die Unterlagen nun erneut auf Vollständigkeit. Kommt sie zu dem Schluss, dass die Dokumente vollständig und offenlagefähig sind, werden diese veröffentlicht. Wir Bürgerinnen und Bürger können dann Einsicht nehmen und Einwendungen vorbringen.


Der Fragen- und Antworten-Katalog – ein Fundus für Einwendungen

Mit der Einreichung der Unterlagen hat das RP übrigens eine überarbeitete Liste mit rund 300 Fragen und Antworten (FAQ) auf seiner Internetseite eingestellt. Die FAQ sind eine wunderbare Quelle für Einwendungen. Wenn Sie zum Beispiel nach dem Wort „Dammsicherung“ suchen, dann erfahren Sie, welche Sicherheitsmaßnahmen das RP beim Abtrag und der Neuaufschüttung des Erdbaudamms plant: Keine! Dabei wäre das Risiko einer Überflutung von halb Mannheim – insbesondere während der Bauphase – enorm.


Das Haselsteiner-Gutachten – (hoffentlich) der Fundus für Einwendungen

Sehr hilfreich für die Einwendungen der Bevölkerung wären die Untersuchungsergebnisse des Deichexperten Dr. Ronald Haselsteiner zur Möglichkeit einer baumerhaltenden Spundwand-Lösung. Daher haben wir in einem Schreiben an OB Kurz wieder dafür plädiert, dass dieses wichtige Gutachten rechtzeitig vorliegt. Nach dem bisherigen Zeitplan der Stadt käme das Gutachten für uns zu spät. Außerdem appellieren wir erneut an unser Stadtoberhaupt, das Gutachten und die Stellungnahme der Stadt im Wortlaut im Internet zu veröffentlichen. Lesen Sie dazu auch unsere Pressemitteilung.


Lässt Haselsteiners Planung zum Rheindeich in Orsoy für Mannheim hoffen?

Am unteren Niederrhein in Orsoy – einem von Hochwasser enorm gefährdeten Gebiet – plant Haselsteiner den Einbau einer Stahlspundwand in den bestehenden Erdbaudamm: vor allem, um die Lindenallee auf dem Deich zu erhalten (siehe Bild oben). Sehr sehenswert dazu das Video seiner Präsentation: „Dafür ist eben so ein statisches Ersatzsystem prädestiniert“, sagt der langjährig erfahrene Wasserbau-Ingenieur. Dass sich ein hoch anerkannter Deichexperte sogar hier für diese Lösung mit Baumerhalt entscheidet, beweist, dass sie höchste Sicherheitsanforderungen erfüllt.


Was trotzdem nicht heißen muss, dass Haselsteiner in seinem Gutachten für die Stadt Mannheim zu der von uns gewünschten Lösung kommt. Wenn er sie aber für machbar hält, dann ist das Durchsetzungsvermögen von Oberbürgermeister Kurz gegenüber dem Umweltministerium Baden-Württemberg gefragt – das sich mit allen Mitteln weiterhin gegen die baumerhaltende Spundwand-Lösung sträubt (sogar mit unlauteren Mitteln, wie wir im Newsletter vom 18.02.2022 berichtet haben).


Mannheimer Umweltbürgermeisterin will Wälder in der Stadt aufforsten

Wenn die Stadt Mannheim 2030 klimaneutral sein und dazu Wälder aufforsten will, wie die grüne Umweltbürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell im Interview mit dem Mannheimer Morgen erklärt, dann muss sie den geplanten Kahlschlag im Waldpark erst recht verhindern. Pretzell wird sich daran messen lassen müssen, inwieweit sie ihren Worten Taten folgen lässt.


Wir sind gespannt auf die Antwort des OB sowie das weitere Vorgehen der Verantwortlichen – und halten Sie weiter auf dem Laufenden.


Herzliche Grüße


Sabine Jinschek    Michael Detmer

Initiative Waldpark Mannheim e.V.

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